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Iran/Irak| Iranischer Pilot im Irak getötet

Bei Kämpfen gegen Jihadisten im Irak ist nach offiziellen Angaben Teherans ein iranischer Pilot getötet worden. Der Oberst sei gestorben, als er schiitische Heiligtümer in Samarra nördlich von Bagdad verteidigt habe, berichtet die amtliche iranische Nachrichtenagentur IRNA am Samstag.

Iran pilot killed in Iraq fighting: media

Teheran hatte der Regierung des Nachbarlandes Hilfe beim Kampf gegen den Aufstand der Organisation Islamischer Staat (IS) zugesagt, allerdings nicht mit eigenen Soldaten. Ob der Pilot am Boden oder in einem Flugzeug im Einsatz war, ließ IRNA offen. Die Nachrichtenagentur FARS veröffentlichte Fotos, die seine Beerdigung am Freitag in der südiranischen Provinz Fars zeigen sollen. Der Agentur zufolge gehörte der Pilot der Revolutionsgarde an. Eliteeinheiten der Garde sollen sich – entgegen einem Dementi aus Teheran – im Irak aufhalten und die Regierungstruppen im Kampf gegen die IS unterstützen.

Der iranische Präsident Hassan Rohani hatte im Juni erklärt, sein Land werde die schiitischen Heiligtümer im Irak schützen. In Samarra liegt der Al-Askari-Schrein. Ein Bombenschlag von Al-Kaida auf das Heiligtum hatte vor acht Jahren einen blutigen Konfessionskrieg zwischen Sunniten und Schiiten ausgelöst, der Zehntausende Menschenleben kostete.

Die irakische Armee wehrte einen Angriff der sunnitischen Terrorgruppe ISIS auf die strategisch wichtige Ölraffinerie in dem Ort Baiji ab. Bei stundenlangen Schusswechseln seien zwölf ISIS-Kämpfer ums Leben gekommen, hieß es am Samstag aus irakischen Sicherheitskreisen. Zu Opfern aufseiten des Militärs gab es keine Angaben.

Unterdessen kehrten 46 indische Krankenschwestern nach ihrer Freilassung aus einem von der Islamisten-Miliz ISIS beherrschten Gebiet im Irak nach Indien zurück. Eine Sondermaschine brachte die Frauen und rund 100 weitere Landsleute von Erbil im Nordirak nach Kochi im Süden Indiens. Indische Medien berichteten unter Berufung auf offizielle Stellen, Lösegeld sei nicht geflossen.

Die Krankenschwestern wurden bei der Ankunft am Samstag euphorisch von ihren Familien empfangen. „Wir sind glücklich und erleichtert. Wir dachten, wir würden es nie wieder zurückschaffen“, sagte Neenu Jose. Die Militanten seien aber respektvoll mit ihnen umgegangen und hätten ihnen nichts getan. Die indische Regierung nannte keine Details zu der Freilassung. Laut „Times of India“ sollen indische Diplomaten und Geschäftsmänner dabei mitgewirkt haben.

 

Quelle: apa/dpa/ap/SN